Wir feiern das neue Jahr und ich frage mich, was bringt uns das Jahr 2020?
Jedes Jahr zum Jahreswechsel haben Prognosen Hochkonjunktur. Sie sollen uns voraussagen, was uns die nächsten zwölf Monate erwartet.
Wenn ich eine Prognose stellen sollte, ich würde Ihnen sagen: „Bleibt alles anders“.
Das kommt Ihnen bekannt vor? Das Zitat stammt aus dem gleichnamigen Song von Herbert Grönemeyer. Ich finde, es trifft ins Schwarze.
Der Liedtext – googeln Sie ihn mal – ist reich an Metaphern. In der ersten Strophe heißt es:
„Thron über Konvention | Das Leben kommt von vorn
Stehst unter einem hellen Stern | Einem hellen Stern
Verträum‘ dich in deinem Traum | Verlass dich auf Zeit und Raum
Du gehörst zum festen Kern
Trockne die Tränen | Zieh deine Kreise
Der stille Weg | Folgt dem Sonnenaufgang leise
Und tanz den Tanz auf dünnem Eis“
Ich lese darin, dass wir dem Leben nicht ausweichen können. Täglich machen wir neue Erfahrungen und lernen daraus. Manchmal wandeln wir über „dünnes Eis“ oder müssen unsere Tränen trocknen. Das Leben ist nicht immer gut zu uns. Doch sollten wir das Beste daraus machen. Tanz den Tanz. Tanzen – das ist Lebensfreude!
Jeder Tag ist ein neuer Tag. Der „helle Stern“, er symbolisiert mir, dass unser Leben auch von Glück und guten Dingen geprägt ist. Es geht weiter, voran. Wir sollten uns auf „Zeit und Raum“ und damit auf Gott verlassen.
Im neuen Jahr bleibt also alles anders. Das ist meine Prognose. Wir sollten nicht zufrieden sein, mit dem was wir erreicht haben, sondern unsere Ziele erweitern.
„Geh voran – bleibt alles anders“ – es gibt keinen Stillstand. Stell dich dem Leben.
In diesem Sinne, lasst es uns angehen – auf ein gutes neues Jahr.
Bernhard Christian Erfort
Vorsitzender des ökumeischen Polizeiseelsorgebeirats