Keine Stellenreduzierung im Bereich der Polizeiseelsorge

“Ich kann Ihnen mitteilen, dass eine Reduzierung von personellen Kapazitäten in der Polizeiseelsorge von Seiten des Bistums [Speyer] nicht geplant war und aktuell nicht geplant ist.”, so Generalvikar Andreas Sturm in seiner Antwort an den Vorsitzenden des ökumenischen Polizeiseelsorgebeirats in der Pfalz, Bernhard Christian Erfort.

In einem Brief an Andreas Sturm >> nahm der Polizeiseelsorgebeirat Stellung zu den Ergebnissen der Umfrage zur künftigen Schwerpunktsetzung des Bistums Speyer. Das Bistum beabsichtigt in den nächsten Jahren tiefgreifende Einsparungen.

In einem ersten Schritt sollen dieses Jahr Sparbeschlüsse in Höhe von vier Prozent (6,4 Millionen Euro) gefasst werden, die für den Bistumshaushalt 2022 wirksam werden. Weitere Sparbeschlüsse in Höhe von 17,6 Millionen Euro sind beabsichtigt. Sturm kündigte auf der Diözensanversammlung im Februar an, dass es um die Frage gehe, „welche Aufgabenbereiche gestärkt und welche Arbeitsbereiche reduziert oder aufgegeben werden sollen“. Dabei dürfe es keine Denkverbote geben, so der Generalvikar.

Auch wenn die Polizei- und Notfallseelsorge nicht genannt wurde, so stand doch zu befürchten, dass auch hier der Rotstift angesetzt werden könnte. In seinem Antwortschreiben hat dies Andreas Sturm nun klargestellt: Im Bereich der Polizeiseelsorge wird es im Bistum Speyer keine Stellenreduzierung geben!

Der ökumenische Polizeiseelsorgebeirat begrüßt diese Entscheidung, Bernhard Christian Erfort: “Ich freue mich, dass sich der Generalvikar so deutlich zur Polizeiseelsorge bekennt. Die Polizeiseelsorge wird gebraucht, so wie es immer Polizistinnen und Polizisten braucht.”

In seinem Antwortschreiben bringt Sturm seine Wertschätzung zum Ausdruck: “Ich möchte die Gelegenheit nutzen, Ihnen und den Mitgliedern des ökumenischen Polizeiseelsorgebeirats für Ihren Einsatz zu danken. Mir ist bewusst, dass die Wahrnehmung polizeilicher Aufgaben häufig eine große emotionale und seelische Belastung für die Polizistinnen und Polizisten darstellt.” Den Generalvikar erschrecken Fernsehbilder, wo Polizistinnen und Polizisten beschimpft und angefeindet werden: “Darin zeigt sich, wie brüchig der gesellschaftliche Zusammenhalt geworden ist und wie sehr wir uns dafür einsetzen müssen, einen grundlegenden Wertekonsens auf Basis der Verfassung immer wieder neu zu begründen und ins Bewusstsein zu bringen.”

Aktuell ist für das Bistum Speyer Matthias Orth mit der Polizei- und Notfallseelsorge beauftragt. Wie in der evangelischen Kirche der Pfalz ist auch seine Stelle in jeweils 50 Prozent Polizeiseelsorge und 50 Prozent Notfallseelsorge aufgeteilt. Die Polizeiseelsorgenden der beiden christlichen Kirchen sind für insgesamt mehr als 50 Dienststellen mit etwa 3.000 Beamtinnen und Beamten sowie Verwaltungs- und Tarifpersonal zuständig. Hinzukommt eine nicht bekannte Zahl Angehöriger der Polizeibediensteten. Geografisch umfasst der Zuständigkeitsbereich die Gebiete der Polizeipräsidien Rheinpfalz und Westpfalz, in denen auch Standorte des Polizeipräsidiums Einsatz, Logistik und Technik liegen, sowie Teile des Saarpfalz-Kreises. Die Stelle in der protestantischen Landeskirche ist ab dem 1. Juni 2021 vakant. Pfarrerin Anne Henning wird sich beruflich verändern >>, so dass die Stelle im Pfarramt für Polizei- und Notfallseelsorge neu ausgeschrieben wird. |erf