Ostern 2022

Liebe Bedienstete in der Polizei!

Blühende Bäume, Sträucher, Frühlingsblumen in diesen Tagen. Das tut gut. Bei all den schrecklichen Bildern und Nachrichten vom Krieg in der Ukraine. Bei einem Treffen von KITpol neulich sollte jede und jeder aus einer Sammlung ein Sprichwort auswählen, mit dem man etwas verbindet. Ich hatte den Spruch gefunden: „Es ist noch nicht aller Tage Abend“. Und ich erzählte dann in der Runde, dass diese Worte zu meiner Lebens-Einstellung passen. Ich halte nämlich aus Erfahrung gerne die Hoffnungs-Fahne hoch. Da geht noch was. Davon bin ich überzeugt. Auch wenn die Situation noch so verfahren ist. Und alles an einem Tiefpunkt angekommen zu sein scheint. Karfreitag(e) mit Kreuz(en). Da geht noch was. Darum geht es auch jetzt wieder an Ostern 2022. Leid und Tod haben nicht das letzte Wort. Um Gottes Willen. Es gibt Fingerzeige von Liebe und Leben. Und seien es noch so kleine. Da geht noch was. Auch in den schlimmsten Schrecklichkeiten des Lebens und dieser Welt. Auch jetzt im Krieg in der Ukraine und seinen bedrückenden Folgen. Helfen, zuhören, spenden, beten, verhandeln. Frieden wieder irgendwann. Das ist meine Hoffnung. Da geht noch was. Dafür steht alles, was wunderschön blüht, jetzt an Ostern.

Und dazu fällt mir das Gedicht ein: „Freunde, dass der Mandelzweig wieder blüht und treibt, ist das nicht ein Fingerzeig, dass die Liebe bleibt? Dass das Leben nicht verging, so viel Blut auch schreit, achtet dieses nicht gering in der trübsten Zeit. Tausende zerstampft der Krieg, eine Welt vergeht. Doch des Lebens Blütensieg leicht im Winde weht. Freunde, dass der Mandelzweig sich in Blüten wiegt, bleibe uns ein Fingerzeig, wie das Leben siegt.“ (Schalom Ben-Chorin 1942 nach Worten aus Jeremia 1,11)

Vertont wurde es 1981 in friedensbewegter Zeit vom christlichen Liedermacher Fritz Baltruweit, hier in einer Aufnahme aus 2021 zum Anhören und Ansehen. →

Ich wünsche Euch und Ihnen ein hoffnungsfrohes Osterfest!

Herzliche Grüße,
Norman Roth, Polizeiseelsorger Ev. Kirche der Pfalz