In den vergangenen zwei Wochen gab es einige Ereignisse, von denen man sagt, sie seien „historisch“ gewesen: Ein Bundeskanzler, der vom Bundestag erst im zweiten Wahlgang gewählt wurde. Chaos nach der ersten Stimmabgabe im Berliner Reichstag. Wer waren die „Abweichler“? Was jetzt?
Ein neu gewählter Papst, der aus Amerika kommt. Nach dem „Habemus Papam“ betritt er die Loggia des Vatikans, winkt den vielen tausend Menschen auf dem Petersplatz von Rom zu und begrüßt sie mit „Friede sei mit euch!“.
In diesen schwierigen Zeiten von Kriegen und weltweiten Ab- und Umbrüchen braucht es verantwortungsbewusste Menschen, die sich mutig, stark und beherzt an der Stelle, wo sie sind, für eine menschliche Welt einsetzen; mit Worten und mit Taten.
Polizistinnen und Polizisten sind zum Beispiel solche Menschen. Sie setzen sich in ihrem Dienstalltag für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit ein.
Im Bundestag brauchte es nach der im ersten Durchgang gescheiterten Wahl des Bundeskanzlers mutige und beherzte Politikerinnen und Politiker, die sich geschickt und redegewandt parteiübergreifend für die benötigte Mehrheit einsetzen. Damit unsere Demokratie, damit unser Land stabil bleibt. Menschen, die mit gutem Beispiel voran gehen.
Der neue Papst Leo XIV. hat in seiner ersten Predigt den Ton für sein Programm gesetzt: Krieg soll nicht sein. Frieden muss in Gottes Namen werden. Er bittet um „das Wunder des Friedens“.
Ich hoffe, dass seine Botschaft weltweit auf offene Ohren und Herzen trifft. Und dann gibt es noch eine mutige amerikanische Bischöfin, Mariann Budde. Sie hat Präsident Trump im Gottesdienst zu seiner Amtseinführung ins Gewissen geredet und an Gnade und Barmherzigkeit für Menschen in Notlagen, Armut oder am Rande der Gesellschaft erinnert. Und sprach sich für soziale Verantwortung sowie gegen Hass und Ausgrenzung aus.
Jene beherzte Frau ist Anfang Mai zu Gast gewesen auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover. Mehrere tausend Menschen hörten ihr dort in einer Messehalle zu und waren von ihr begeistert. Die fünf Tage in der niedersächsischen Landeshauptstadt standen unter dem Motto „Mutig, stark, beherzt“. Über 100.000 Menschen waren gekommen, um sich in mehr als 1.500 Veranstaltungen von Diskussionen zu aktuellen, politischen, gesellschaftlichen, religiösen, kirchlichen Themen über Talks, Mitmachaktionen, Konzerten und Gottesdiensten inspirieren, ermutigen, bestärken und im Herzen anrühren zu lassen. Als Proviant, um in schwierigen Zeiten durchzuhalten und hilfreich handeln zu können.
Überall wurde das eigens für diesen Kirchentag komponierte Lied gesungen mit seinem Refrain „Mutig, stark, beherzt gehn wir auf dem Weg voran und glauben ganz fest daran: Dass Gott für uns ist und niemand uns trennen kann von dieser Liebe, die uns eint“. Es wurde friedlich miteinander umgegangen und gefeiert. Die Polizei hatte äußerst wenig zu tun. Einfach vorbildlich…
Es braucht und gibt in diesen Zeiten gute und glaubwürdige, kleine und große Vorbilder und Vorleber. Die anderen Menschen dazu verhelfen, beherzte und starke MutbotschafterInnen in dieser Welt für eine bessere Welt zu sein.
Hier gerne noch ein paar passende und interessante Links:
- Zur amerikanischen Bischöfin Mariann Budde →
- Ein kurzer Bericht zum Deutschen Evangelischen Kirchentag 2025 →
Zum Kirchentags-Motto-Lied „Mutig, stark, beherzt“:
Herzliche Grüße,
Ihr/Euer
Norman Roth, Polizeiseelsorger Ev. Kirche der Pfalz
Foto: © Kirchentag/Bongard (Quelle: https://www.evangelisch.de/link/242929/04-05-2025/nichts-kann-uns-trennen)
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