Bald ein Jahr ist Matthias Orth Polizeiseelsorger im Bistum Speyer. Er trat im September 2020 die Nachfolge von Patrick Stöbener an (wir berichteten →). Nun endlich, nach einigen coronabedingten Lockdowns, war es dem 60-jährigen Theologen möglich, die Westpfalz zu besuchen. Weitere Besuche sollen in nächster Zeit folgen.

Polizeipräsident Michael Denne empfing den ehemaligen Gefängnisseelsorger und späteren Militärseelsorger am 27. Juli 2021 im westpfälzischen Mutterhaus. Während des rund zweistündigen Austauschs stellte Orth unter anderem sein Konzept eines Führungskräfteseminars vor.
„Führungskräfte stecken in vielfältigen Erwartungen, Verpflichtungen und Zwängen. Dazu kommen, zumeist hohe Ansprüche an sich selbst. Und obendrauf seit über einem Jahr: die Corona-Pandemie. Da ist es gut, einen Augenblick inne zu halten, um mit neuen Impulsen ausgestattet, sich auf die eigenen Ressourcen zu besinnen und danach vielleicht neue Ansätze zu wagen.“, so Orth über das Seminarangebot.
„Eine tolles Angebot“, findet Denne, der von der Idee begeistert ist: „Ich möchte Führungskräfte sowie Kolleginnen und Kollegen in vergleichbaren Funktionen [also beispielsweise Dienstgruppenleiterinnen, Sachbereichsleiter, Kommissariatsleiter, Trainer oder Teamleiterinnen sowie ihre jeweiligen Vertreterinnen und Vertreter], dazu ermutigen, an diesem Seminar teilzunehmen.“
Die Veranstaltung findet vom 8. bis 10. September 2021 im Butenschoen-Haus in Landau statt. Für die Teilnahme kann Sonderurlaub nach den geltenden Vorschriften beantragt werden. Informationen über das Seminar findet ihr hier →.
Lange erörterten Orth und Denne die derzeitige Belastung der Polizeibediensteten: die aktuelle Hochwasserkatastrophe, die Coronapandemie, die Personalsituation und die Aufgabenvielfalt der Polizei waren dabei nur einige der Themen. Außerdem wurden Möglichkeiten der Zusammenarbeit angesprochen. Beide berichteten aus ihrem Erfahrungsschatz und diskutierten Strategien zur Lösung künftiger Aufgaben.
Mit Blick in die Zukunft zeigte sich Orth zuversichtlich, dass die Stelle der evangelischen Polizeiseelsorge zum Jahresende hin besetzt werden kann. Sie ist seit dem Wechsel von Anne Henning in ein Dezernat des Landeskirchenrates vakant (wir berichteten →).
Den Abschluss seines Besuchs in der Westpfalz bildete ein spontanes Zusammentreffen mit Kolleginnen und Kollegen der Polizeiinspektion Kaiserslautern 2. Orth kündigte an, in der nächsten Zeit die Polizeidienststellen in den Regionen Rhein- und Westpfalz besuchen zu wollen. „Ich möchte die Kolleginnen und Kollegen kennenlernen und aus erster Hand hören, wo gegebenenfalls der Schuh drückt.“ Auch ein Besuch in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten steht an, um dort mit den Einsatzkräften ins Gespräch zu kommen. Aktuell unterstützen Kolleginnen und Kollegen aus der Westpfalz in den Katastrophengebieten.